TÜRÖFFNER: CHOREOGRAFISCHE ZEUGNISSE EINES SOZIALEN WANDELS
Als der Bundesrat im Februar 2022 die schweizweiten Covid-Verordnungen aufhob, begann sich der Alltag und mit ihm auch die Nutzung des öffentlichen Raums langsam wieder zu normalisieren. Bereits im Herbst 2022 wirkte es, als wäre vieles wieder wie vor der Corona Pandemie. Die öffentlichen Verkehrsmittel wurden rege genutzt, Masken sah man nur noch vereinzelt und kaum einer hielt sich noch an die Anstandsregeln des Social Distancing. Im Winter 2023 hätte man meinen können, dass es die Corona Pandemie nie gegeben hätte. Wäre da nicht eine Merkwürdigkeit gewesen: Immer wieder waren komisch anmutende Bewegungskompositionen zum Beispiel, um den Türöffner im Bus zu drücken, zu beobachten. Anstatt das der Türöffner mit der blossen Fingerkuppe des Zeigefingers gedrückt wurde, wurde der Hemdsärmel über den Fingergezogen oder der Türöffner mit dem Ellbogen gedrückt. Warum? Und was verkörpert sich in dieser merkwürdig anmutenden Bewegungskomposition? Die These von Römmelt: In den alternativen Bewegungsabläufen zum Drücken des Türöffners im Bus werden choreografische Zeugnisse eines sozialen Wandels aufgeführt.
In knapp 60 Minuten kreiert Römmelt mittels tanz- und sozialwissenschaftlicher Theorien ein choreografisches Essay, indem die alternativen Bewegungsabläufe zum Drücken des Türöffners im und am Bus metaphorisch zu choreografischen Türöffnern werden, um gemeinsam darüber nachzudenken, inwiefern wir sozialen Wandel in der und durch unsere Bewegungshervorbringung im Alltag choreografieren.
Choreografie:
Ronja Römmelt
Produktionsleitung:
Marlene Bürgi
Produktion:
STUDIO RR
Unterstützt durch:
Tandem Kulturraum Zuger Innenstadt
STUDIO RR